ISO 3166-3 ist ein internationaler Standard, der ausgelaufene Länderkürzel nach dem ISO 3166-1-Standard definiert und ist der dritte Teil der ISO 3166.

Wenn nach 1974 Staaten

  • in einem anderen aufgingen (zum Beispiel die DDR in der Bundesrepublik Deutschland)
  • auseinandergefallen sind (zum Beispiel die Tschechoslowakei)
  • ihren Namen geändert haben (zum Beispiel Obervolta)

werden ihre Kürzel aus ISO 3166-1 gelöscht und mit zwei zusätzlichen Buchstaben in ISO 3166-3 eingefügt. Dabei stellen die ersten zwei Buchstaben das ursprüngliche Länderkürzel aus ISO 3166-1 dar und die zwei letzten Buchstaben das neue Länderkürzel aus ISO 3166-1. Gibt es keinen eindeutigen Nachfolger des ursprünglichen Landes, sind die beiden letzten Buchstaben HH. Im Falle von Serbien und Montenegro, welches als Bundesstaat das Kürzel CS hatte, wurde 2006 CSXX statt CSHH festgelegt, da CSHH bereits für die ehemalige Tschechoslowakei verwendet worden war.

Beispiele:

  • Die Deutsche Demokratische Republik (DD) trat der Bundesrepublik Deutschland (DE) bei, damit endete ihre Existenz. Somit lautet in ISO 3166-3 das Länderkürzel der Deutschen Demokratischen Republik DDDE.
  • Die Tschechoslowakei (CS) zerfiel in die Tschechische Republik (CZ) und in die Slowakische Republik (SK). Somit lautet in ISO 3166-3 das Länderkürzel der Tschechoslowakei CSHH.
  • Obervolta (HV) nannte sich in Burkina Faso (BF) um. Somit lautet in ISO 3166-3 das Länderkürzel für Obervolta HVBF.

In Datenbanken mit historischen (meist statistischen) Informationen können durch entsprechende Änderungen aus den ungültigen Schlüsseln wieder gültige Einträge gemacht werden. Die ursprüngliche Kodierung bleibt nachvollziehbar, und die aktuelle Zuordnung (CS als CSHH oder CSXX?) wird wieder eindeutig.

Veraltete ISO 3166-1 alpha-2 Codes

Die folgende Liste enthält alle ausgelaufenen zweibuchstabigen ISO 3166-Länderkürzel. Viele der Kürzel wurden vor der Einführung des Domain Name Systems ersetzt, so dass sie niemals als Top-Level-Domains verwendet wurden. Für jedes Kürzel ist das Jahr der Ersetzung angegeben.

Ausgelaufene Codes konnten gemäß bisheriger Praxis nach fünf Jahren wieder vergeben werden, wie geschehen mit AI, CS, GE und SK. Da sie mittlerweile aber durch Internet-Domains (beispielsweise als Teil von weiter gültigen E-Mail-Adressen) erheblich langlebiger geworden sind, soll eine Neuvergabe derzeit nicht mehr erfolgen.

  • AIDJ – 1977 Französisches Afar- und Issagebiet
    ersetzt durch DJ für Dschibuti, das Kürzel AI wurde inzwischen an Anguilla vergeben
  • ANHH – 2011 Niederländische Antillen
    ersetzt durch BQ für die Inseln der Besonderen Gemeinden der Niederlande, nämlich Bonaire, Saba und Sint Eustatius
    ersetzt durch CW für Curaçao
    ersetzt durch SX für Sint Maarten
  • BQAQ – 1979 Britisches Antarktis-Territorium
    nun abgedeckt durch AQ Antarktis. Das Kürzel BQ wurde inzwischen (15. Dezember 2010) vergeben an die Besonderen Gemeinden der Niederlande, nämlich Bonaire, Saba und Sint Eustatius. Das war nur deshalb möglich, weil dieser antarktische Bereich nie eine Internet-Domain betrieben hatte – .bq hat dies bis heute (2018) nicht etabliert.
  • BUMM – 1989 Burma
    ersetzt durch MM für Myanmar
  • CSHH – 1993 Tschechoslowakei
    ersetzt durch CZ für Tschechische Republik und SK für die Slowakei
  • CSXX – 2006 Serbien und Montenegro
    ersetzt durch RS für Serbien und ME für Montenegro
  • CTKI – 1984 Canton- und Enderbury-Inseln
    nun abgedeckt durch KI Kiribati
  • DDDE – 1990 DDR
    nun abgedeckt durch DE Deutschland
  • DYBJ – 1977 Dahomey
    ersetzt durch BJ für Benin
  • FQHH – 1979 Französische Südliche und Antarktische Territorien
    nun abgedeckt durch AQ Antarktis und TF Französische Südliche Territorien
  • FXFR – 1997 Frankreich Metropolitan
    nun abgedeckt durch FR (Frankreich)
  • GEHH – 1979 Gilbert- und Ellis-Inseln
    nun abgedeckt durch KI Kiribati und TV Tuvalu, das Kürzel GE wurde inzwischen an Georgien vergeben
  • HVBF – 1984 Obervolta
    ersetzt durch BF für Burkina Faso
  • JTUM – 1986 Johnston Island
    nun abgedeckt durch UM US Minor Outlying Islands
  • MIUM – 1986 Midwayinseln
    nun abgedeckt durch UM US Minor Outlying Islands
  • NHVU – 1980 Neue Hebriden
    ersetzt durch VU für Vanuatu
  • NQAQ – 1983 Queen Maud Land
    nun abgedeckt durch AQ Antarktis
  • NTHH – 1993 Saudisch-Irakische Neutrale Zone
    nun abgedeckt von SA Saudi-Arabien und IQ Irak
  • PCHH – 1986 Treuhandgebiet Pazifische Inseln
    ersetzt durch FM Mikronesien, MH Marshallinseln, MP Nördliche Marianen und PW Palau
  • PUUM – 1986 sonstige US-Pazifik-Inseln
    nun abgedeckt durch UM US Minor Outlying Islands
  • PZPA – 1980 Panamakanalzone
    nun abgedeckt durch PA Panama
  • RHZW – 1980 Rhodesien
    ersetzt durch ZW für Simbabwe
  • SKIN – 1975 Sikkim
    nun abgedeckt durch IN Indien, das Kürzel SK wurde inzwischen an die Slowakei vergeben
  • SUHH – 1992 Sowjetunion
    ersetzt durch AM Armenien, AZ Aserbaidschan, BY Belarus, EE Estland, GE Georgien, KG Kirgisistan, KZ Kasachstan, LT Litauen, LV Lettland, MD Republik Moldau, RU Russland, TJ Tadschikistan, TM Turkmenistan, UA Ukraine und UZ Usbekistan (von denen BY und UA bereits existierten), der Code SU ist weiterhin als Top Level-Domain in Gebrauch
  • TPTL – 2002 Osttimor
    ersetzt durch TL Timor-Leste, das Kürzel TP ist weiterhin als Top Level-Domain in Gebrauch
  • VDVN – 1977 Demokratische Republik Vietnam
    nun abgedeckt durch VN Vietnam
  • WKUM – 1986 Wake
    nun abgedeckt durch UM US Minor Outlying Islands
  • YDYE – 1990 Südjemen
    nun abgedeckt durch YE Jemen
  • YUCS – 2003 Jugoslawien
    ersetzt durch CS für Serbien und Montenegro (siehe CSXX)
  • ZRCD – 1997 Zaire
    ersetzt durch CD für Demokratische Republik Kongo

Einzelnachweise


ISO 31663 ISO 31663 JapaneseClass.jp

ISO 31661 numeric Semantic Scholar

Iso 3166 Alpha PDF

ISO 31663 ISO 31663 JapaneseClass.jp

ISO 316611997, Codes for the representation of names of countries and